Corona und die Folgen Teil 3

ZEIT WISSEN 3: Präsenzlehre , Online-Lehre, post Covid-19 und mehr

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+++ Der Gesundheitsschutz hat „absolute Priorität an Hochschulen“, beschloss der HRK-Senat zum Monatsanfang. Präsenzlehre sei „nur im Rahmen des Verantwortbaren“ möglich. In der Montagsausgabe von WISSEN3 legte HRK-Präsident Peter-André Alt noch einmal nach. Der Weg, den die HRK beschreite, sei „praktisch ohne Alternative“. Das klingt nach Basta-Politik, doch die Debatte um die Online-Lehre dauert an (FAZ). Jetzt gibt es dafür frisches Futter: Nach einer Befragung des Philosophischen Fakultätentags sinkt die Lehrqualität bei Online-Formaten (Forschung und Lehre). 40 Prozent sprechen von einer Verschlechterung und 24 Prozent von einer deutlichen Verschlechterung der Lehre. Ihnen stehen neun Prozent gegenüber, die Qualitätsverbesserungen feststellen. Knapp 60 Prozent der befragten Hochschullehrer plädieren mit Blick auf das Wintersemester für eine Mischung aus Präsenzveranstaltungen und digitaler Lehre – so wie die HRK

Studentin am Laptop

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+++ Und noch ein Stimmungsbild zur Präsenzlehre in Corona-Zeiten: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Studierenden würde sich bei einer Rückkehr in den Hörsaal überhaupt nicht sicher fühlen, ergab eine Befragung der National Union of Students in Großbritannien. Weitere 28 Prozent fühlten sich halbwegs sicher und 17 Prozent ziemlich sicher (Times Higher Education)

+++ Reimagining the new pedagogical possibilities for universities post-Covid-19 – das ist der Titel eines kollektiven Schreibprojekts mit dem Ergebnis eines Sammelartikels in der Zeitschrift Educational Philosophy and Theory mit rund 30 kurzen Essays zur Zukunft der Hochschulbildung „post COVID-19“. Darauf macht Gabi Reinmann in ihrem Blog aufmerksam. Vorläufiges Fazit: “… das erfahrene Lehrende und Forschende zum lauten Denken über die Hochschullehre einlädt, erhöht zumindest die Chance, dass wir neue Lösungsideen kreieren – jenseits der Lenkung von studentischen Strömen in den Räumen und Fluren unserer Hochschulen.”

+++ Nachgedacht wird auch im TUM Forum Sustainability Wissenschaft, Vernunft, Nachhaltigkeit – Denkanstöße für die Zeit nach Corona. Zentrale Fragen sind: Was bedeutet „Verantwortlichkeit“ und „Nachhaltigkeit“ im politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handeln? Was sind nachhaltige Innovationen in Technik, Kommunikation und Bildung? Wie kann Digitalisierung und Künstliche Intelligenz zur Lösung dieser großen Herausforderungen beitragen? Die Autorinnen und Autoren wollen die Leser ermutigen, die in den zurückliegenden Wochen gewonnenen, neuen Fähigkeiten und Erfahrungen zu vertiefen, sei es in der schulischen und universitären Bildung, bei der privaten und beruflichen Kommunikation oder in der Produktion und im Vertrieb in kleinen oder großen Unternehmen. Der Mut, ohne lange Diskussionen wissenschaftlich fundiert Neues zu wagen, möge erhalten bleiben. Na denn lesen - PDF

Technische Universität München

+++ Man kann natürlich auch den Nationalen Bildungsbericht Bildung in Deutschland 2020, den Ende Juni veröffentlicht wurde, lesen. Alle zwei Jahre informiert er über Entwicklungen in sämtlichen Bildungsbereichen – von der frühkindlichen Bildung bis hin zur Weiterbildung / Erwachsenenbildung. Bildung und Lernen im Lebensverlauf wird indikatorengestützt dargestellt. Das diesjährige Schwerpunktkapitel „Bildung in einer digitalisierten Welt“ liefert für die Diskussion über Digitalisierung in der Bildung, die durch die Corona-Pandemie einen weiteren Schub bekommen hat, eine datengestützte Grundlage. Es gibt auch eine Kurzfassung - PDF

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