Begleitforschung zum Emergency Remote Teaching

Wenige Wochen vor Semesterstart wurde beschlossen, dass das Sommersemester 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie ausschließlich mit digitalen Lehrangeboten bestritten werden kann. Hochschullehrende standen unter hohem Druck, innerhalb kürzester Zeit und ohne ausreichende Unterstützung digitale Lehrangebote bereitzustellen. Diese krisenbedingte Form der „Digitalisierung in der Hochschullehre“ muss deutlich von einer systematischen und langfristigen Planung, Entwicklung und Durchführung von Online-Lehre unterschieden werden, wie man sie etwa in berufsbegleitenden Studiengängen, an Fernuniversitäten oder als internationale Angebote mit verteilten Zielgruppen antrifft. Hodges, Moore, Lockee, Trust und Bond (2020) bezeichnen die aktuelle Ad-hoc-Digitalisierung von Lehre als „Emergency Remote Teaching“ (ERT) im Unterschied zu „Online Learning“ im Sinne planmäßiger professioneller Online-Lehre.

In der Begleitforschung zum ERT-Sommersemester an der Universität Hamburg wird diese Situation als einzigartiges krisenbedingtes Feldexperiment gedeutet: Der Notfallcharakter verbietet es, ERT als Indikator für die Gestaltung geplanter Online-Lehre zu nutzen oder die üblichen Lehrevaluationen durchzuführen; gleichzeitig kann die Situation genutzt werden, um Fragen zur Hochschullehre zu beantworten, die sich unter „Normalbedingungen“ nicht beantworten lassen. Ziel der Begleitforschung ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, die dabei helfen, die nun entstandenen digitalen Lehrangebote unter Berücksichtigung der gegebenen Bedingungen zu verbessern, praxistaugliche Hinweise für den Einsatz digitaler Technologien an Präsenzuniversitäten nach Beendigung der Krise zu liefern und Impulse dafür zu geben, wie wir die Hochschullehre generell resilienter machen können.

Die Begleitforschung besteht aus einer Lehrendenbefragung, einer Befragung von zentralen und dezentral tätigen Akteuren der Lehrunterstützung sowie aus einer größeren Studierendenbefragung.

Einzelberichte zur Lehrendenbefragung und zur Studierendenbefragung stehen bereits zur Verfügung:

Universität Hamburg - Forschung